Rezension zu Godsgrave (Jay Kristoff)



Dieses Jahr war es endlich so weit: der Fortsetzung von Nevernight ist erschienen!!

Wie manche von euch evtl. schon mitbekommen haben, ist Nevernight eines meiner Lieblingsbücher und war mein Jahreshighlight aus 2016 (Hier zu meiner Rezension von Nevernight ). Umso glücklicher war ich, dass es direkt in diesem Jahr mit der Story rund um Mia weitergehen konnte.
Ich habe Godsgrave zusammen mit zwei Freundinnen (Geraldine von Mylibraryofdreams und Franci von Bookishtwins) gelesen und ich denke wir waren uns alle drei einig, dass Godsgrave eine sehr gelungene Fortsetzung ist.


Aber zunächst einmal – worum geht es?

Inhalt:


"Assassin Mia Corvere has found her place among the Blades of Our Lady of Blessed Murder, but many in the Red Church ministry think she’s far from earned it. Plying her bloody trade in a backwater of the Republic, she’s no closer to ending Consul Scaeva and Cardinal Duomo, or avenging her familia. And after a deadly confrontation with an old enemy, Mia begins to suspect the motives of the Red Church itself.

When it’s announced that Scaeva and Duomo will be making a rare public appearance at the conclusion of the grand games in Godsgrave, Mia defies the Church and sells herself to a gladiatorial collegium for a chance to finally end them. Upon the sands of the arena, Mia finds new allies, bitter rivals, and more questions about her strange affinity for the shadows. But as conspiracies unfold within the collegium walls, and the body count rises, Mia will be forced to choose between loyalty and revenge, and uncover a secret that could change the very face of her world."





Meine Meinung:

Zu Anfang muss ich noch einmal auf das unfassbar schöne Cover eingehen. Ich habe mir auch diesmal die UK Variante des Buches gekauft und ich finde zusammen mit dem ersten Band, sind dies meine allerschönsten Bücher.


Auch in diesem Teil Teil der Trilogie muss ich noch einmal betonen, was für einen tollen Schreibstil Jay Kristoff hat. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und spricht auch blutige und unschöne Wahrheiten aus. Außerdem habe ich in diesem Teil seine wieder ellenlangen Fußnoten zu lieben gelernt, denn dort spricht er oft direkt mit dem Leser und bringt nicht nur einmal einen genialen Sarkasmus und Witz ein. Sein gesamter Erzählstil hat mich unglaublich gefesselt und es ist mir mehr als einmal schwer gefallen, mich an den abgesprochenen Leserhytmus zu halten.

Das Buch ist vorerst nur auf Englisch erhältlich und ich finde vom sprachlichen her sind sowohl Nevernight, als auch Godsgrave schon leicht anspruchsvoller, sprich: jemand der schon das ein, oder andere Buch auf englisch gelesen hat, sollte keine so großen Probleme haben. Jemand der damit in die Welt der englischsprachigen Bücher eintauchen will, sollte vorher wirklich gut englisch verstehen.

Die Story ist wohl das allerwichtigste in Godsgrave. Wir begleiten wieder Mia mit ihren Schattengefährten, welches nun zwei sind! Die Dialoge unter diesen waren, neben den Fußnoten, das witzigste am ganzen Buch – denn ja: Godsgrave ist nicht einfach eine blutige Assassinengeschichte, sondern glänzt auf der anderen Seite auch mit einem tollen (teils makaberen) Humor.

Ich finde der Settingwechsel in diesem Teil ist besonders interessant, denn ich hätte niemals erwartet, dass ich mich dermaßen gut damit anfreunden könnte, plötzlich mit denselben Charakteren in eine völlig andere Welt einzutauchen – nämlich in die harte und zum Teil grausame Welt der Gladiatoren. Doch grade dieser Wechsel ermöglicht es Mia (und dem Leser selbstverständlich) eine ganz andere Perspektive einzunehmen und noch mehr am eigenen Leib die Verderbnis von Godsgrave (der Stadt - nicht dem Buch) zu spüren.

Und wenn die Geschichte schon in einer Gladitorenarena spielt, ist die Spannung wohl vorprogrammiert :D Ich finde es dabei aber besonders toll, dass der Autor nicht einfach die brutalen und harten Kämpfe beschreibt, sondern dabei darauf eingeht, wie die Menschen dahinter, also die Sklaven, dies empfinden. Das macht die ganzen Charaktere des Buches viel lebensechter und bringt diese dem Leser viel näher.

Eine Besonderheit in Godsgrave ist zudem, dass man immer wieder mit Geheimnissen und Intrigen und und und konfrontiert wird. Ich persönlich habe mich zwischenzeitlich wie ein Detektiv gefühlt, weil ich ständig innerlich spekuliert habe, was wohl mit dieser, oder jener Person geschehen ist, was wahr und was Trug ist  usw.
Mich packt so etwas als Leser total, denn ich möchte natürlich wissen, ob meine Vermutungen bestätigt werden – was überraschender Weise in ganz wenigen Fällen passiert ist. Also entweder ich bin ein sehr schlechter Detektiv…oder Jay Kristoff ist ein Genie darin, seine Leser auf Trapp zu halten und immer wieder auf Umwegen zu überraschen (ich hoffe letzteres :D )



Ab der Hälfte des Buches wurde mir dann klar, dass mittlerweile so viele offene Fragen aufgekommen sind, dass das Buch nur einem riesen Cliffhänger enden kann – was auch stimmte.. also dürfen wir Leser bis zum dritten Band mehr als gespannt sein ;)

Ich muss ehrlich gestehen, dass es mir etwas schwer fällt viel zu den Charakteren zu schreiben, ohne wichtige Bestandteile der Geschichte zu spoilern. Nur soviel: Mia ist zwar weiterhin ein Badass Charakter, aber wirkt in diesem Teil umgänglicher als zuvor. Ärgerlich fand ich es trotzdem, dass sie zum Teil ihren Prinzipien nicht wirklich treu geblieben ist und hoffe, dass sie im nächsten Buch wieder zu dieser Form zurückfindet.


Fazit: 

Letztendlich kann ich mich nicht entscheiden, ob ich Godsgrave, oder doch Nevernight besser finde, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass Godsgrave zu meinem Highlights 2017 zählen wird und ich den dritten Teil sehnsüchtig erwarten werde.


Ich bewerte das Buch mit 10/10 Punkten!


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